Emy komponiert




Emy: "Meine ersten Songs habe ich im Grundschulalter geschrieben. Meine Lehrerin forderte mich auf, mein Lied doch vor der Klasse vorzutragen. Ich stand auf und sang. "Dort da steht ein kleines Haus" war mein allererster Song, das war mein erster Gig. Ich habe sie alle gesammelt, meine Werke. Es sind inzwischen mehrere hundert, ich zähle sie nicht mehr.

 

Ich lernte Gitarre spielen, nahm Gesangsunterricht. Notentheorie empfand ich stets als sehr lästig. Ich spiele und singe heute noch ohne Noten, was aber nicht unbedingt nachahmenswert ist. Zum Notieren meiner Melodie habe ich eigene Möglichkeiten gefunden, denn ganz ohne Notizen geht es doch nicht.

 

Als Kind und als Jugendlicher bin ich mit meiner Gitarre singend herumgezogen. Großes Publikum konnte mich nie erschrecken. Ich wusste schon immer, dass meine Zuhörer den Text nicht kannten, sondern nur ich! Meine grundlegende Lebenseinstellung: "Ist mir doch egal, wer Du bist, für mich sind alle gleich!", half mir, mit Lampenfieber zurecht zu kommen. Als Grundschüler wurde ich kurzer Hand auf einen Stuhl gestellt, damit ich an das Mikrofon heranreiche. Inzwischen sind die Mikrofonständer flexibel und mit dem Mikro in der Hand singt es sich ohnehin besser.

 

Manchmal werde ich gefragt, wie ich das mache, mit dem Lieder-Schreiben. Mir fallen die besten Melodien immer früh morgens im Bett ein. Gleich dazu passend kommt auch die Kernzeile im Refrain. Ich muss mich nur aufraffen, aufzustehen und alles sofort zu notieren, sonst ist die Idee weg. Nicht aus jeder Idee wird ein Song. Und nicht jeder Song wird gleich gut. Wenn ich zehn Songs schreibe, dann ist einer Top. ein weiterer sehr gut, die restlichen nur mittelmäßig. Aber ob ein Lied mittelmäßig, gut oder sehr gut wird, weiß man erst später. Bei jeder Songproduktion denke ich: Das ist ein Hit, sonst würde ich mir die Arbeit gar nicht machen, ihn aufwendig zu produzieren."



Emy textet


Meine Songs werden von der Melodie her gebastelt. Das heißt, ich habe zuerst die Melodie und einen Teil des Refrains, die Kernaussage des Songs, als Text. Darum herum entsteht dann nach und nach der komplette Liedtext. Es gibt sicher einige Kollegen, die sehr Text-bezogen sind und es genau anders herum angehen. Dafür gibt es kein Rezept, das macht jeder so, wie es ihm am besten liegt.

 

Natürlich schreibe ich auch gern mal ein "Minuten-Gedicht". Wenn mich etwas sehr bewegt, dann kann es sein, dass ich innerhalb weniger Minuten ein richtig gutes Gedicht hinbekomme. So etwas veröffentliche ich aber nie. Solche Ergüsse sind dann jedoch oft eine gute Grundlage für einen neuen Songtext.

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